020 - Die Geliebte des Teufels by Dämonenkiller
Author:Dämonenkiller
Language: deu
Format: epub
Uzan wurde von einem fremden Willen vorwärtsgetrieben. Er verlangsamte seine Schritte. Vergeblich kämpfte er gegen den unheimlichen Zwang an. Deutlich sah er noch das entsetzliche Bild vor sich. Miriam hatte ihn im ersten Stock erwartet. Sie hatte nur einige Ketten um den Hals geschlungen, sonst war sie nackt, auch ihr Gesicht war bösartig verzerrt gewesen. Ihre Augen hatten ihn wild angefunkelt.
»Was willst du hier?« hatte sie ihm entgegengeschrien. »Ich will dich nicht sehen! Verschwinde!«
Uz war mitten auf den Stufen stehengeblieben. »Ich mußte zu dir kommen«, hatte er gesagt.
»Ich brauche dich nicht. Ich werde dich rufen, wenn ich dich benötige. Mach daß du verschwindest! Ein Spion! Ein Spion ist im Haus!«
Sie war die Stufen flink wie eine Gazelle hinuntergesprungen, an ihm vorbei. Er war ihr gefolgt. Sie hatte einen Abstellraum geöffnet, ein Beil hervorgeholt und war in die Küche gerast. Er hörte einen unheimlichen Schrei, dann war es still. Aber gleich danach setzte das nervtötende Sausen ein. Miriam kam zurück. Ihr Gesicht glühte, und ein zufriedenes Lächeln spielte um ihren Mund.
»Verschwinde! Verschwinde augenblicklich, sonst töte ich dich!«
Uz hatte plötzlich entsetzliche Angst. Wie von Furien gehetzt, rannte er die Stufen hinunter. Zwei Männer kamen ihm entgegen. Er nahm sie nicht bewußt wahr.
Und jetzt ging er auf sein Haus zu, von einer fremden Macht getrieben. Einige Leute grüßten ihn, doch er antwortete nicht. Sein Gesicht war verschlossen. Er betrat das Haus und stieg in den Aufzug. Oben drehte er das Licht an und ging in sein Atelier. Aus dem Wohnzimmer hörte er laute Musik. Die Tür wurde geöffnet, und die Zwillinge traten ein.
Uz stierte sie an. »Laßt mich allein!« brüllte er, und sie zuckten erschrocken zusammen. »Ich will nicht gestört werden. Habt ihr verstanden?«
Die beiden nickten. Sie kannten seine Launen. Wenn er seine Stimmungen hatte, dann war es besser, ihn allein zu lassen. Rasch verließen sie das Atelier. Die Musik verstummte.
Uz blickte sich forschend um. Aus einer Stellage holte er einen großen Trog, den er auf den Arbeitstisch stellte. Ich will es nicht tun, dachte er. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und sammelten sich in den Brauen. Er riß sich den Hut vom Kopf und schleuderte ihn in eine Ecke. Seine Bewegungen wurden langsamer. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, doch sein Unterbewußtsein trieb ihn zum Handeln. Er öffnete einen Schrank und griff nach zwei Kannen. Eine war groß und schwer; ein buntes Etikett klebte drauf. Uz stellte die Kanne Gießharz und den Härter neben den Trog.
»Nein«, sagte er fast unhörbar.
Rote Schleier wogten vor seinen Augen. Er klammerte sich am Tisch fest und kämpfte gegen die unheimliche Macht an, die Besitz über seinen Körper gewann. Seine Hände bewegten sich ruckartig, als er die Tischplatte wieder losließ. Er packte die Kanne mit dem Gießharz, schraubte den Verschluß ab, hob die Kanne hoch, und das durchsichtige Harz tropfte in den Trog. Seine Hand zitterte immer stärker, und er verschüttete etwas von der Flüssigkeit.
Für einige Sekunden waren seine Gedanken klar. Das Grauen schlug über ihm zusammen. Er wußte, was er tat; er wußte, wie es enden würde; und er konnte nichts dagegen unternehmen.
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